
Was nicht ergonomisch ist, wird zur Gefahr!
Die Sicherheit der Mitarbeitenden steht für Arbeitgeber stets an oberster Stelle und ist sogar gesetzlich verankert. Laut § 4 des Arbeitsschutzgesetzes muss die Tätigkeit seitens des Arbeitgebers derart gestaltet sein, dass eine Gefährdung der physischen und psychischen Gesundheit vermieden wird. Sollte dennoch ein Risiko vorliegen, muss dieses möglichst gering gehalten werden.
Zum Arbeitsschutz zählt nicht nur die Vermeidung von Arbeitsunfällen, sondern auch die Vermeidung von schleichenden Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz. Hierbei spielt Ergonomie eine bedeutende Rolle und sollte niemals vernachlässigt werden. Eine ergonomische Gestaltung ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz, indem körperliche Belastungen und Schmerzen verhindert werden.
Im Jahr 2022 gab es laut der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) über 790.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle.*

Im Bereich der PSA ist Ergonomie unerlässlich!
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist dazu bestimmt, die Mitarbeitenden bei der Arbeit vor Gefährdungen und Verletzungen zu schützen. Allerdings kann die Ausrüstung selbst zu Gesundheitsproblemen führen, wenn diese nicht ergonomisch konzipiert ist. Folgen können körperliche Beschwerden wie Schmerzen in der Schulter, im Nacken, im Rücken oder in den Gelenken sein. Diese Beschwerden können sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu chronischen Erkrankungen führen, die irreversibel sind. Zusätzlich zu den Gesundheitsproblemen können sinkende Produktivität und Unwohlsein die Folge sein.
Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) sterben jedes Jahr etwa 2,3 Millionen Menschen an den Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.*
Wie sollten PSA-Produkte also mit Hinblick auf die Ergonomie konzipiert sein, um Nutzer vor Verletzungen zu schützen und gleichzeitig eine bequeme und sichere Passform zu bieten?
Auf folgende Aspekte sollten Sie achten:
- Gewichtsverteilung: Das Gewicht von beispielsweise einem Helm oder anderer PSA-Produkte sollte gleichmäßig auf den gesamten Körper verteilt sein, um eine Überlastung von bestimmten Körperstellen zu vermeiden und Verspannungen vorzubeugen.
- Atmungsaktivität: Handschuhe oder Sicherheitsschuhe sollten eine ausreichende Belüftung ermöglichen, um eine Überhitzung und Schwitzen des Verwenders zu verhindern. Dies ermöglicht angenehmes und ermüdungsfreies Arbeiten für den Nutzer über langen Zeitraum.
- Bewegungsfreiheit: Die Produkte sollten so konzipiert sein, dass sie dem Verwender ausreichend Bewegungsfreiheit ermöglichen, um Aufgaben sicher und effektiv ausführen zu können. Moderne Schutzhandschuhe kombinieren Sicherheit und Ergonomie, indem sie neben dem passenden Schutz für optimale Beweglichkeit, Komfort und das notwendige Fingerspitzengefühl sorgen.
- Individuelle Größenanpassung: Für optimalen Schutz braucht es eine individuelle Anpassung an den Nutzer. Im Beispiel von Sicherheitsschuhen dürfen diese weder zu groß, zu klein, zu weit, noch zu eng sein. Die Folgen von nicht passendem Fußschutz können weitreichend sein: Chronische Schmerzen, dauerhafte Fußfehlstellungen, Arbeitsausfall sowie erhöhte Unfallgefahr. Hier sorgen Mehrweitensysteme und passende Laufsohlen für den individuellen ergonomischen Sitz, bei dem auch die Sicherheit nicht zu kurz kommt.
- Materialien: PSA-Produkte sollten aus leichten, atmungsaktiven und langlebigen Materialien hergestellt sein, um ein angenehmes Tragegefühl für den jeweiligen Einsatzbereich zu bieten und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Beispielsweise sorgen weiche Oberflächen und gepolsterte Kopfbänder beim Gehörschutz für Bequemlichkeit, was das Tragen über einen langen Zeitraum ermöglicht.
Gleichzeitig ist es wichtig, Schulungen zur korrekten Verwendung von PSA zu ermöglichen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter sie richtig nutzen. Bei der großen Auswahl an ergonomischen Produkten hilft zusätzlich die Beratung durch einen Fachmann, der über die passenden Produkte für die jeweilige Verwendungsart informiert.
Schlussendlich ist Ergonomie ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitsschutzstrategie und kann dazu beitragen, Verletzungen und Unfälle zu vermeiden sowie die Produktivität und Effizienz zu steigern. PSA-Produkte sollten so gestaltet sein, dass sie den ergonomischen Anforderungen entsprechen und eine bequeme und sichere Passform bieten, um Überlastung und Verletzungen der Verwender zu vermeiden. Somit trägt Ergonomie nicht nur zum Wohlbefinden der Mitarbeiter bei, sondern kann auch die Kosten für Arbeitsunfälle und krankheitsbedingte Ausfälle senken.
* DGUV "Vorläufige Unfallzahlen 2022": https://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/vorlaeufige_zahlen/allgemeine-uv/index.jsp
* IAO "World Statistic": https://www.ilo.org/moscow/areas-of-work/occupational-safety-and-health/WCMS_249278/lang--en/index.htm


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