Marcel Pflug, Lyreco Unternehmensentwicklung

Wo Stärken gefördert werden

Seit September 2020 treibt Marcel Pflug als Leiter Unternehmensentwicklung die Transformationsprozesse bei Lyreco Schweiz aktiv voran. Sein eher ungewöhnlicher Werdegang bietet dazu ideale Voraussetzungen. Im Interview erzählt der gebürtige Tiroler, wie er seine Stärken bereits seit 2015 proaktiv ins Unternehmen einbringen darf.

Die Laufbahn von Marcel Pflug ist eher unkonventionell. Bevor der heute 40-Jährige zu Lyreco in Dietikon stiess, war er im Banking- und Consulting-Bereich tätig. Zuletzt als Wirtschafts- und IT-Prüfer bei KPMG. Weil er seinen Horizont in Richtung Sales erweitern wollte, bewarb er sich bei Lyreco für die Stelle als Key Account Manager für internationale Kunden. Seither engagiert er sich mit viel Freude und Energie für die stetige Verbesserung der Prozesse und Abläufe bei Lyreco. Mittlerweile in seiner vierten Position.

 

Marcel, du bist 2015 zu Lyreco gekommen. Was hat dich an der Stelle als Key Account Manager gereizt?
Ich fand vor allem das Internationale spannend. Bereits während meines Studiums war ich viel im Ausland. Und mit dem Bereich Sales wollte ich mein bisheriges Erfahrungspaket erweitern. Denn ich glaube, dass es in einer Führungsposition wichtig ist, alle wesentlichen Stationen in einem Unternehmen durchlebt zu haben: Finanzen, Sales, Marketing, IT. So gelingt es auch bei bereichsübergreifenden Themen, Synergien zu erkennen und diese zu nutzen.

Nach zwei Jahren hast du intern die Position gewechselt. Wie kam es dazu?
Seit ich bei Lyreco bin, hat sich das Unternehmen laufend weiterentwickelt. Das bestehende Sortiment mit dem ursprünglichen Fokus auf Büromaterial wurde mit zusätzlichen Segmenten wie Hygiene, Catering oder Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) erweitert. In diesem Zusammenhang wurden neue Systeme und Prozesse nötig. Um die national und international angestossenen Projekte in geordnete Bahnen zu lenken, übernahm ich in der Schweiz die Funktion als Project Director. Meine Aufgabe bestand darin, die sehr unterschiedlichen Projekte zu bündeln, zu koordinieren und zu leiten sowie die Geschäftsleitung auf dem neusten Stand zu halten. Danach ging ich ins KAMI-Team zurück, jedoch nur für ein paar Monate.

Weil man dann mit einer neuen Aufgabe auf dich zugekommen ist?
Genau. Es gab einige Projekte, die man nur stemmen konnte, wenn jemand dezidiert dafür zuständig ist. So auch die Neustrukturierung des Bereichs Tender Management. Man gelangte mit der Bitte an mich, diese Geschäftseinheit komplett neu zu strukturieren und von Grund auf neu aufzubauen, zeitgemässe Prozesse zu definieren sowie effizienzsteigernde Tools zu entwickeln und einzuführen. In den letzten zehn Jahren hatte es kaum Anpassungen in den bestehenden Abläufen gegeben. Die Anforderungen der Kunden haben sich jedoch stark verändert: Es bleibt immer weniger Zeit für Ausschreibungen, das Sortiment und die Serviceleistungen sind dagegen komplexer und beratungsintensiver geworden. Hinzu kamen auch immer mehr internationale Ausschreibungen, die es früher in dieser Form nicht gab. All das hat dazu geführt, dass die bestehenden Prozesse nicht mehr effizient waren. Meine Aufgabe als Head of Tender Management war es, Abläufe zu optimieren, alte Brücken abzubrechen, neue Potenziale zu erkennen und zu fördern: innerhalb der diversen Abteilungen im Unternehmen, aber auch im Austausch mit den Kunden. Die Kommunikation ist heute schneller, effizienter und professionell.

Transformation finde ich spannend. Ich hoffe, dass ich auch zukünftig noch viele Projekte koordinieren und in neue Geschäftsbereiche reinschnuppern darf. Das erfüllt mich.

Marcel Pflug
Head of Corporate Development bei Lyreco

Mittlerweile bist du in deiner vierten Position: als Leiter Unternehmensentwicklung. Brauchst Du die Veränderung?
Vielfalt war mir immer schon wichtig. Ich wollte nie ein Spezialist sein, ein Meister seines Gebiets auf ganz schmaler Ebene. Meine Stärken liegenauf der Metaebene. Darum liebe ich eine projektorientierte Umgebung.

Was sind die Herausforderungen in deiner aktuellen Stellung?
Die Stelle des Leiters Unternehmensentwicklung ist bei Lyreco Schweiz ein Novum, und so ist auch das Setup völlig neu. Ziel ist es, unterschiedlichste Projekte mit verschiedensten Erfordernissen zu koordinieren, falls nötig zu intervenieren und mit Rat und Tat zu unterstützen sowie die Aussicht auf Erfolg zu optimieren – ob interne, nationale oder kundengetriebene Projekte. Meine Hauptaufgabe verstehe ich darin, Mitarbeitende zu unterstützen und Tools und Applikationen einzuführen, die es für bessere Arbeitsabläufe braucht. Und natürlich, unsere Geschäftsleitung up-to-date zu halten. Ein wichtiges Augenmerk besteht darin, Mitarbeitende noch besser zu fördern und einzubringen. Dieser Kern ist in unserer Unternehmenskultur zwar bereits vorhanden. Er soll sich aber noch mehr entwickeln können. Jeder Mitarbeitende ist Teil des Unternehmens und darf sich bei Projekten einbringen. Um Ideen und Projekte besser kommunizieren und bündeln zu können, braucht es eine Plattform, wo man sieht, welche Projekte bereits angestossen wurden, welche laufen und welche für das eigene Mitwirken interessant sein könnten. Daran arbeite ich zurzeit sehr fokussiert.

Wie motiviert man Mitarbeitende konkret, sich proaktiv im Unternehmen einzubringen?
Indem man Handeln fördert. Meine Vision ist es, in Zukunft Schulungsblöcke anzubieten, die den Mitarbeitenden spezifisch benötigtes Know-how vermitteln. Denn intrinsische Motivation kann viel mehr Positives hervorbringen, als wenn man zu jemanden sagt: «Hey, wir haben hier ein Projekt, mach da mit.» Die Person aber denkt sich: «Das interessiert mich eigentlich gar nicht.» Klar, dazu ist ein Umdenken nötig. Das braucht Zeit. Ein wichtiger Faktor ist sicherlich, mehr Transparenz zu schaffen. Es gilt vor allem, Neugier für ein Thema zu wecken. Zudem soll ein Umfeld geschaffen werden, in dem die Leute Spass haben, an Projekten mitzuarbeiten. Nicht Überforderung, sondern den Arbeitsalltag bereichern soll das Credo sein.

Meine Vision ist es, Schulungsblöcke anzubieten, die den Mitarbeitenden spezifisch benötigtes Know-how vermitteln.

Marcel Pflug
Head of Corporate Development bei Lyreco

Worauf möchtest Du in einem Unternehmen auf keinen Fall verzichten?
Transformationen finde ich sehr spannend. Deswegen finde ich es schön, dass ich diese verschiedenen Projekte angehen durfte und darf. Und dabei viel Freiheit geniesse. Ich lerne in den verschiedensten Bereichen immer wieder Neues dazu und kann mein Know-how aus anderen Gebieten einbringen. Daneben schätze ich die kollegiale Zusammenarbeit, die wir bei Lyreco haben und auch leben, egal auf welcher Hierarchiestufe. Meine Vorgesetzten empfinde ich mehr als Coachs, Sparringspartner und Mentoren denn als klassische Chefs. Tatsächlich habe ich mich noch nie alleingelassen gefühlt, sondern immer Unterstützung erhalten. Selbst, wenn es mal holprig wurde, ist man fair geblieben.

Was macht Lyreco als Arbeitgeber aus?
Mir wurde von Anfang an sehr viel Vertrauen geschenkt. Ich konnte meine Ideen einbringen und durfte Projekte mitentwickeln. Ich konnte mich verändern. Dass hier ganz unterschiedliche Stärken gefördert werden, schätze ich sehr. Es ist eine Unternehmenskultur, die ohne Machtkämpfe auskommt. So kann Kreativität fliessen, egal in welche Richtung.

Zur Person

Marcel Pflug ist gebürtiger Tiroler und arbeitet seit 2015 bei Lyreco. In den letzten sechs Jahren hat er diverse Projekten begleitet. Zuletzt in der Rolle als Leiter Unternehmensentwicklung. Die vielseitigen Interessen und Stärken zeigen sich auch in seiner Ausbildung: Der 40-Jährige hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft, einen Master in General Management sowie einen Abschluss als Systemingenieur. Dazu kommt ein Doktorat in Politikwissenschaften, ein Studium in Public Management, ein Master in Controlling, sowie diverse Projektmanagementausbildungen. Stationen auf seinem Weg waren unter anderem Schottland, England, Finnland und Russland. Seit 2008 lebt Marcel Pflug in Zürich.

Lyreco Marcel Pflug, Programmmanager