Es braucht nachhaltige Lieferketten

Bei der Güterbeschaffung sind Einkäufer immer stärker gefordert. Wer zu wenig Augenmerk auf ein nachhaltiges Supply Chain Management legt, muss mit unerwünschten Unterbrüchen im Lieferprozess rechnen. Das haben insbesondere die Monate während des Corona-Lockdowns gezeigt. Wir zeigen, wie der Einkauf im Fluss bleibt.

Rund 75 Prozent aller US-Unternehmen hatten im März 2020 infolge der Corona-Pandemie Unterbrüche in ihrer Lieferkette zu verzeichnen. Zu diesem Schluss kommt Ecovadis auf seinem Blog. Das Unternehmen zählt zu einem der weltweit grössten und vertrauenswürdigsten unabhängigen Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen für Firmen. Viele Lieferketten seien jedoch schon vor der COVID-19-Krise extrem verwundbar gewesen, konstatiert Ecovadis weiter. Es stützt sich dabei auf Aussagen des World Economic Forum vom März 2020 sowie auf Zahlen des Supply Chain Resilience Report von 2018. 56 Prozent der 589 befragten Experten aus 76 Ländern hatten bereits vor dem Lockdown Lieferkettenunterbrüche beklagt, wobei 23 Prozent davon auf fehlende Nachhaltigkeit zurückzuführen waren.

Investitionen in die Zukunft

Die genannten Zahlen zeigen nicht nur die häufig fehlenden Strukturen in der Supply Chain vieler Unternehmen auf, sondern auch die Chancen, die mit fehlenden Massnahmen vertan werden. So hatten während des Lockdowns jene Unternehmen weniger Unterbrüche in ihrer Lieferkette zu verzeichnen, in denen die Gesundheit und die Sicherheit von Beschäftigten geschützt sind, geregelte und faire Arbeitsbedingungen herrschen und wichtige Sorgfaltspflichtindikatoren von Lieferanten regelmässig überwacht werden. Auch Lyreco setzt seit Jahren auf ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement sowie eine grüne Beschaffung (Sustainable Procurement). Dieses Bestreben wurde 2020 ein weiteres Mal von Ecovadis ausgezeichnet. Die Platin-Medaille ist die höchste Anerkennungsstufe, mit der Lyreco zu den besten 1 Prozent der 65’000 Unternehmen in seiner Kategorie zählt. Bewertet werden konkrete Massnahmen sowie erzielte Ergebnisse in den Bereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, nachhaltige Beschaffung und Ethik.

Diversifikation erhöht die Resilienz

Eine bessere Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten hat sich nebst nachhaltigen Supply Chains auch dort bewährt, wo die Diversifizierung von Lieferketten angestrebt wird. Neben Partnerschaften mit globalen Playern investiert Lyreco deshalb seit Jahren intensiv in die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Unternehmen. So stärken wir nicht nur den Wirtschaftsstandort Schweiz. Auch erlaubt uns diese Strategie, Kundinnen und Kunden ein Höchstmass an Zuverlässigkeit zu garantieren: in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit von Produkten genauso wie auf deren Lieferbarkeit. Als Single-Sourcing-Anbieter konnten wir auch während der Corona-Krise ohne grössere Zwischenfälle sämtliche Bestellungen innerhalb der gewohnten Zeitfenster ausliefern.

Transparente Prozesse sind das Ziel

Wer Produkte aus unserem Sortiment bezieht, tut dies mit gutem Gewissen. Insbesondere Fachpersonen aus dem Einkauf wissen, dass wir all unsere Partner und Lieferanten nach strengen Kriterien und mittels regelmässiger Audits prüfen. Bereits 2015 führten wir die jährlichen Nachhaltigkeitsbewertungen ein und integrierten diese 2018 vollständig in unser Supplier Performance Improvement Programme. Für die Zertifizierungen orientieren wir uns zum einen an den Richtlinien des World Resources Institute mit Fokus auf kritische Umwelt- und Entwicklungsfragen wie Klima, Energie, Wälder, Wasser, Städte und Gewässer. Zum anderen bewerten wir aktuelle Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten und Produktionsstätten, Geschäftsbereichen oder Produktkategorien nach ISO 26000.

Wie Ecovadis glauben auch wir nicht, dass Nachhaltigkeit die traditionellen Faktoren wie Kosten, Qualität oder Lieferzeiten ersetzen wird. Wir sind jedoch fest davon überzeugt, dass das Nachhaltigkeitsmanagementsystem einen wichtigen Beitrag zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten, Klima- und Umweltschutz leisten kann. Und damit zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Geschäftskontinuität beiträgt.